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118 Route 14.ELLORA.

*Ausflug nach Ellôra. Die Höhlentempel von Ellôra sind
die merkwürdigsten Indiens, liegen aber abseit der großen Fremdenroute
und werden daher seltener besucht. Wer von Haiderâbâd nachm. an-
kommt
, übernachtet in Aurangâbâd (S. 116) und bestellt beim Mail Con-
tractor
zum nächsten Morgen eine Tonga nach Ellôra (25km; Fahrzeit
4 St.). Von Bombay her (vgl. S. 130) ist Daulatâbâd (S. 117) Aus-
gangsstation
, wo der Station Master auf telegraphisches Ersuchen für
die Tonga sorgt: Fahrzeit bis Ellôra St., Fahrpreis hin u. zurück
10 R., mit Übernachten ca. 2 R. mehr. In Ellôra gibt es ein bewirt-
schaftetes
Dâk Bungalow.[,] das in der Hauptreisezeit ganz leidlich ist,
sowie ein dem Nizâm gehöriges Resthouse, zu dessen Benutzung der Pri-
vate
Secretary
to His Excellency the Minister in Haiderâbâd die Erlaubnis
erteilt (auch telegraphisch). Beide Unterkunftshäuser sind jetzt bewirt-
schaftet
, während man sich bisher aus den Bahnrestaurants von Auran-
gâbâd
oder Daulatâbâd Mundvorrat mitzubringen hatte.

Die Straße steigt von Daulatâbâd in dem Paß zwischen der
Hauptkette der Jâlna Hills und dem Festungsfelsen steil aufwärts.
12km Khuldâbâd oder Rauza (833m), Dorf von 2800 Einw., mit
alter weiter Umwallung und vielen Grabmälern, u. a. im Hof einer
großen Moschee das einfache Grab des Großmoguls Aurangzeb
( 1707), weiterhin das seines Sohnes Alani Shâh ( 1712), das des
Gründers des Haiderâbâdstaats Asaf Jâh ( 1748) usw. 3km
jenseit Khuldâbâd erreicht man das oben gen. Dâk Bungalow.
Man geht zu Fuß in 10-15 Min. den steilen Abhang hinab und findet
zu beiden Seiten der Straße, im O. des von Bäumen umgebenen Dorfs
Ellôra, die berühmten, in den Tuffels gehauenen

**Höhlentempel von Ellôra (vgl. die Skizze S. 116). Neben
der Straße liegt l. der Kailâstempel (S. 120). In dem kleinen
Hause dabei findet man brahmanische Führer, von denen man
einen mitnimmt, um weiteren Belästigungen zu entgehen, obschon
sie kaum englisch sprechen. Es gibt in Indien an 1000 der-
artige
Grottenanlagen, hauptsächlich im nordwestl. Dekkhangebiet
(S. 103, 154). Sie stammen aus sehr verschiedener Zeit, die
meisten aus dem I. Jahrtausend nach Chr., und dienten zugleich
als Klöster und Tempel. Die ältesten und weitaus zahlreichsten
sind buddhistischen Ursprungs. Später folgten Brahmanen und
Jainas ihrem Beispiel. Die Grotten von Ellôra gehören allen drei
Religionen an, deren Entwicklung sich in den Bauformen verfolgen
läßt. Künstlerisch werden sie z. T. von andern erreicht, aber der
Gesamteindruck ist unübertroffen großartig. Vgl. S. LXVI. Man
wendet sich auf dem unten entlang führenden Pfade links und be-
ginnt
mit den

Buddhistischen Grotten (1-12), deren Anlage in die J. 350-750
nach Chr.
hinaufreicht. Man unterscheidet sog. Vihâra, d. h. Gruppen
von Mönchszellen mit einem gemeinschaftlichen Saal zu Andachts-
übungen
, und Tschaitya, d. h. Tempelhallen für den Gottesdienst
und zur Aufstellung des Reliquienschreins, der die Form einer
Dâgaba oder eines Stûpa zu haben pflegt. Hier sind 11 Vihâras
von S. nach N. um eine Tschaitya gruppiert.